Wein richtig verkosten
Sie möchten Weine professionell verkosten lernen? Wir geben eine kompakte Einführung in das Verkosten von Weinen. Somit lernen Sie schon einmal das Grundlegende. Dann heißt es: Übung macht den Meister!
Vor dem Kosten
Direkt vor dem Verkosten sollten Sie keinen Kaffee trinken, nicht Rauchen, Zähne putzen oder ähnliches. Zum Neutralisieren ist Wasser und neutrales Weißbrot sehr empfehlenswert. Rotweine können dekantiert werden. Weißweine sollten – je nach Ausbau – auf 8 – 14° und Rotweine auf 14 – 18° gekühlt werden.
Optische Bewertung
Zuerst sollten Sie in etwa 1/16l Wein in ein Weinglas einschenken. Für sauberes Einschenken ist (vor allem bei Rotweinen) ein Drop-Stop empfehlenswert.
- Halten Sie das Glas vor einen weißen Hintergrund. Ist der Wein klar, ist dies ein Zeichen von Qualität. Er könnte auch trüb, flockig oder milchig sein. Dies passiert jedoch in den wenigsten Fällen.
- Wie ist der Farbton?
Weißweine können grüngelb, zitronengelb, strohgelb, goldgelb, bernstein oder braun sein
Rotweine können purpur, rubinrot, granatrot, ziegelrot, gelbbraun oder braun sein
Roséweine können blassrosa, pink, lachsfarben, orange oder zwiebelschalfarben sein
Auch Alter bzw. Reife lässt sich durch die Farbe feststellen. Bei Rotweinen heißt es: ist er rötlich oder bräunlich, könnte er älter sein. Ist der bläulich/violett könnte er jung sein. Im Alter wird er heller.
Bei Weißweinen heißt es: ist er bräunlich ist er entweder ein Süßwein, Maischevergoren, holzfassgelagert oder alt und oxidativ. Junge Weißweine sind grüngelb. Im Alter wird der Weißwein dunkler.
- Ist der Wein intensiv, mittel oder blass?
Viskosität
Schwenken Sie das Glas. Durch das Schwenken wird die Glasoberfläche mit dem Wein benetzt und der Duft entfaltet sich besser.
Nach dem Schwenken bilden sich an der Glaswand Kirchenfenster/Schlieren. Rinnen diese zäh ab enthält der Wein viel Alkohol, Extrakt oder Restzucker
Geruch
Laut Experten bestimmt der Geruchssinn bis zu 90% des Geschmacks. Daher ist es beim Wein kosten natürlich sehr wichtig auch zu riechen. Folgendes gibt es zu beachten:
- Ist der Wein reintönig oder hat er einen Fehler
- Riecht der Wein sehr intensiv oder nur dezent?
- Welche Aromen können Sie erschmecken? Es gibt die verschiedensten Weinaromen. Eine große Hilfe beim erschmecken ist das Aromarad. Unsere Weinbeschreibungen sind auch ein guter Anhaltspunkt. Es gibt in dieser Sache jedoch kein richtig oder falsch: jeder empfindet anders!
Geschmack
Das wichtigste kommt zum Schluss: der Geschmack!
Nehmen Sie einen nicht zu großen Schluck und bewegen Sie ihn quer durch den Mund. Durch Schlürfen (Luft in den Mund bringen) entfalten sich die Aromen noch viel besser.
Nun stellen Sie sich folgende Fragen:
- Ist der Wein eher zurückhaltend, intensiv oder sogar aufdringlich?
- Ist er gerbstoffreich oder mild?
- hat er viel Alkohol oder wirkt er leicht?
- Viel oder wenig Säure?
- Viel oder wenig Zucker?
- Welche Aromen kommen zum Vorschein?
- Nachdem Sie den Wein geschluckt oder ausgespuckt haben, welcher Geschmack bleibt zurück und wie lange bleibt er?
Zum Schluss resümieren Sie noch einmal alles und stellen Sie fest, ob der Wein Ihnen gemundet hat oder nicht.
Beim Weinkosten macht vor allem Übung den Meister! Wie leicht man sich dabei tut hängt auch stark von der Tagesverfassung ab, also Kopf hoch falls es einmal haddert! 🙂
autor
Nina
Katerina Monroe
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